Eine Lagune an der Nordsee

Eine Lagune ist eine flache Meeresbucht, die durch einen Landstreifen unvollständig vom Meer getrennt ist und deshalb nur einen verringerten Wasseraustausch hat. Natürliche Lagunen gibt es an der schleswig-holsteinischen Wattenmeerküste infolge von Deichbaumaßnahmen nicht mehr. Heute sind drei künstliche Lagunen vorhanden: das Rantumbecken auf Sylt, das Kronenloch im Speicherkoog Dithmarschen und der Beltringharder Koog.

Über das Holmer Siel und das Lüttmoorsiel strömt das Wasser mit deutlich verringertem Tidenhub von ca. 40 cm (gegenüber 3,50 m außendeichs) täglich zweimal ein und aus. Wegen des geringen Wasseraustausches verringerten sich die Wattflächen von früher ca. 2.500 ha (gesamte Nordstrander Bucht) auf ca. 170 ha in der Lagune. Im Winter wird unregelmäßig über mehrere Tiden das Wasser gezielt auf einen Meter über Normalnull aufgestaut, um Sturmfluten nachzuahmen. Auf der Überflutungsfläche von 215 ha konnte sich auf einem schmalen Streifen eine echte Salzwiese entwickeln. Insgesamt ist eine funktionierende künstliche Lagune mit allen typischen Lebensgemeinschaften der Küste entstanden.

Auf den künstlich aufgespülten Inseln der Lagune befinden sich wichtige Brutkolonien der seltenen Seeschwalben, Säbelschnäbler und Regenpfeifer. Zu den Zugzeiten sammeln sich dort bei Hochwasser große Schwärme von Watvögeln.