Wildnisgebiet

Der gesamte Südteil des Beltringharder Kooges ist Sukzessionsfläche, d.h. die Natur kann sich hier ohne direkten Einfluss des Menschen ungestört entwickeln. Hier wird in keiner Weise eingegriffen: keine Nutzung, keine Pflege und kein Betreten.

Diese ungenutzten Flächen setzen sich aus 410 ha Dauerwasserfläche,
400 ha Überflutungsfläche und 800 ha Landfläche zusammen. Gleich nach Deichschluss wurden hier alle Priele und viele Senken aufgestaut. Die Landflächen sind also von vielen kleinen Wasserflächen durchsetzt. Der von Regenwasser gespeiste  Holmer See ist wegen der geringen Wassertiefe ein wichtiges Nahrungsgebiet für Wat- und Wasservögel. Fast alle hier vorkommenden Tier- und Pflanzenarten sind in den Koog neu eingewandert. An den nassen Stellen sind dies ausgedehnte Röhrichte (Schilf), wasserliebende Gräser und Reste der Salzvegetation, an den trockeneren Stellen Hochstauden, Grasfluren und Gehölze (vor allem Weiden). Aber auch Landsäuger wie Rehwild nutzen das Wildnisgebiet. Die vielen Rehe  verbeißen kleine Büsche und Bäume so stark, dass nur wenig neues Gehölz höher aufwachsen kann. So gleichen die Flächen eher einer halboffenen Weidelandschaft in der auch Vögel des Offenlandes brüten, z.B. Wiesenpieper und Feldlerchen, aber auch so seltene Arten wie Braunkehlchen und Wachtelkönig. Von landesweiter Bedeutung sind die Bestände der Röhrichtvogelarten wie Rohrdommel, Rallen, Rohrsänger Blaukehlchen und Bartmeise.